In 2021 habe ich schon so viele geniale Alben gehört, dass ich gedacht habe: Da kann eigentlich bald nichts mehr nachkommen, was mich so richtig ankickt. Und dann mache ich zum Reinhören das neue Yonaka-Album „Seize The Power“ auf. Und gleich beim ersten Song ein „Wow“, das meine Lippen nicht nur lautlos verließ.
Mal ehrlich. Ich höre in so viele Alben rein im Laufe eines Monats. Und hab schon so ewig viele im Laufe der Jahrzehnte gehört. Ich war ja schon Musiknerd, da war ich noch nicht mal Teenie. Da springst du nicht automatisch drauf an, wenn ein Album irgendwie nur ein wenig gut ist. Es muss dann schon gut sein, damit es mir am Ende eines Monats oder am Ende eines Jahres überhaupt noch was sagt. So Vieles rauscht dann an mir vorbei, und wird so schnell vergessen, wie es angeklickt wurde zum Reinhören.
Doch „Seize The Power“ haut mich weg. Auch beim zweiten Anhören haben Yonaka da eines der besten Alben rausgehauen, das ich im Laufe der ganzen Jahrzehnte gehört haben. Da stimmt alles. Jeder Ton, jede Zeile, jedes kleine bisschen Arrangement, jedes Instrument. Und über all dem Perfekten thront die Stimme von Theresa Jarvis und haucht diesen Songs ein Stück Ewigkeit ein.
Und wenn ich zurückschaue auf die ewig vielen Alben, die ich im Laufe der Jahrzehnte in die Finger bekommen habe, weiß ich, dass ich das Yonaka-Album „Seize The Power“ immer geliebt hätte. Egal, zu welcher Zeit und in welcher Phase meines musikverliebten Nerd-Lebens. Warum das so ist? Weil sich dieses Album in keine Schublade stecken lässt. So wie ich selbst in keine Schublade passe.
„Seize The Power“ ist auch deshalb für mich eines der besten Alben die ich je gehört habe. Da kommt „Anthem“ am Anfang und du denkst, „wow“ und plötzlich bist du mit Yonaka von Song zu Song auf einer abgefahrenen Reise durch völlig verschiedene Genres unterwegs. Am Ende kommt dann der Titeltrack „Seize The Power“ und du spürst, dass dieses Album alles hatte, was du dir an Musik wünschst. So geht es mir zumindest.
Yonaka zeugen auf ihrem neuen Album davon, wie sehr sie Musik lieben, wie sehr sie Musik verstehen und dass sie sich wie wohl nur wenige Bands zwischen ganz unterschiedlichen musikalischen Welten bewegen können und dabei kein einziges Genre nur halb auf der Strecke bleibt.
Gäbe es auf LaTrash.de eine Sternebewertung, dann hätte dieses Album sechs von fünf Sternen. Und genau deshalb gibt es auch keine solche Bewertungen hier auf meinem Blog. Weil es Alben gibt wie „Seize The Power“, die solche Bewertungen sprengen.
Die Band selbst bezeichnet ihr neues Album als Mixtape. Und irgendwie passt das so was von. Das Album ist wie eines jener Tapes, wie ich sie in meinen frühen Musiknerd-Tag zusammengebastelt habe mit verschiedenen Songs aus ganz verschiedenen Genres.
„Seize The Power“ von Yonaka erscheint am 15. Juli 2021. Zur Website der Band geht es hier entlang.
