These Girls - Ein Streifzug durch die feministische Musikgeschichte vom Ventil Verlag

Über die Bedeutung von Frauen für die Musikgeschichte wird oft viel zu wenig gesprochen. Wenn es um die Geschichte der Musik – und der Musikbranche – geht, werden oft männliche Namen genannt. Künstlerinnen, Sängerinnen, Musikerinnen sind da oft noch im Hintertreffen, und bleiben bis auf wenige Ausnahmen entweder nur Beiwerk irgendwelcher Musiker, oder ganz im Hintergrund.

Einer der Gründe, weshalb ich LaTrash.de weitergeführt habe und weiterführe, ist es auch, Frauen aus der Musikbranche mehr Sichtbarkeit zu geben. Umso mehr habe ich mich natürlich gefreut, vom Ventil Verlag das Buch „These Girls – Ein Streifzug durch die feministische Musikgeschichte“ zu bekommen. Hier werden Namen genannt, die wir kennen, aber auch Frauen, die dem Mainstream-Publikum nicht oder nicht mehr geläufig sind.

Unter der Herausgabe von Juliane Streich, die auch das Vorwort geschrieben hat, ist ein buntes Sammelsurium an Texten entstanden, über Künstlerinnen der 1940/50er Jahre bis hin zu den 10er des neuen Jahrtausends. Das Outro hat Kerstin Grether geschrieben.

Den Beginn von „These Girls – Ein Streifzug durch die feministische Musikgeschichte“ macht Jennifer Ressel mit ihrem Text über Édith Piaf, die für mich persönlich nach wie vor eine der wichtigsten Figuren der weiblichen Musikgeschichte ist. Den Abschluss der Texte über Musikerinnen bildet Kristof Maria Künssler-McIlwains Text über Camp Cope. Camp Cope ist ein Alternative-Rock-Trio aus Melbourne, die – wieder einmal – aufzeigen, dass es für geniale Musik keine männlichen Bandmitglieder braucht.

Wer sich für Musikgeschichte interessiert, ohne ständig nur an den großen männlichen Namen kleben zu bleiben, für den ist dieses Musikbuch ein must read. Zugleich ist es ein Nachschlagewerk geworden, wie mir zumindest bisher noch keines untergekommen ist über Frauen in der Musikbranche.