Deutschrock, das riecht für mich meist nach miefigen Probekellern, in denen schon viel zu lange nicht mehr gelüftet wurde, nach Socken, die zu feucht von der Leine genommen und in den Wäscheschrank gepackt wurden, nach einer Zeit, in der irgendwie alles, was nur ein wenig zu singen können dachte, deutschen Rock in irgendwelche Mikros röhrte. Doch Deutschrock geht auch anders, wie Der Sonne zu nah zeigt. Mit ihrer am Freitag veröffentlichten Single „1000 Meilen“ haut die Berliner Band ein Brett raus, das so abgeht, dass erst gar kein Mief entstehen kann.

Meine Zigarette brennt aus, bittere Worte immer noch im Hals verstaut
Die Luft hier drin steht still, steht still, ist verbraucht, genau wie wir auch

Der Sonne zu nah – 1000 Meilen

Seit drei Jahren gibt es die Band, mit Sophia Hinrichs am Gesang, Olli Saul und Milan Lange, beide jeweils an Gitarre, Gesang, Keyboards und Bass, sowie Schlagzeuger Jonas Keller. Und vielleicht hat die Deutschrock-Szene eine solche musikalische Offenbarung gebraucht. Eine, die den Staub und die Spinnweben aus diesem Genre einfach wegrockt, wegsingt, wegbläst durch genialen Sound.

Der Song „1000 Meilen“ ist zugleich der Vorbote auf das Der Sonne zu nah Debütalbum „Schwerkraft“, das am 12. März 2022 Release-Day feiern wird. Und ich kann eines sagen: So viele Alben ich Woche für Woche höre, auf dieses Debüt bin ich nach dieser genialen Deutschrock-Nummer mega gespannt. Die Band um Sängerin Sophia Hinrichs hat mit ihrer ersten Singleauskopplung die eigene Messlatte sehr hoch gehängt. Bleibt zu hoffen, dass das Debüt genauso ein Brett wird wie der erste Song aus dem ersten Album.

Die Songs von Der Sonne zu nah findet ihr auch → hier auf Spotify.

Egal was wir tun wir finden uns nicht mehr
1000 Meilen entfernt
Egal wie nah du bist unerreichbar fern
1000 Meilen entfernt
Unsere Mauern zu hoch, unser Graben zu tief, unüberwindbar, wir schaffen’s nicht
Ich kann nicht mehr kämpfen
Ich kann nicht mehr
1000 Meilen entfernt

Der Sonne zu nah – 1000 Meilen